Jahreszeit der Hingabe
Gefesselt schaute ich dir
in deine von Hinterlistigkeit
gezeichneten Augen.
Damals nicht erkannt,
später nicht bemerkt.
Schenkst mir Blumen,
schenkst mir Hoffnung.
Doch wird deine verführerische
grüne Gestalt mir bald zum Verhängnis?
Doch hörst nicht auf,
lässt nicht los.
So verfalle ich dir,
mehr und mehr.
Deine Erscheinung
scheint warmherzig,
scheint perfekt.
So merk‘, ich ohne dich,
geht es nicht mehr.
Also werde ich gewarnt,
werde nicht verstanden.
Doch deine verführerische
gelbe Gestalt wird mir noch nicht zum Verhängnis.
Also distanziere ich mich
von jedem,
von allem.
Doch zu meinem Schicksal
nicht von dir.
Sehe nichts mehr, werde blind.
Die Blätter der Vernunft fallen,
verfärben sich zu einer von Verzweiflung gezeichneten Farbe.
Nun gibt es nur noch dich.
Nun muss ich für das Einzige,
was mir noch bleibt, alles tun.
Doch deine verführerische
orangene Gestalt wird mir mehr und mehr zum Verhängnis.
Du erkennst meinen Schmerz
und nutzt ihn gnadenlos aus.
Gabst mir einst Blumen,
nun sind sie aus Eis,
welches ich niemals
wieder loslassen kann.
Bin gefangen, will mich währen.
Doch...
Es ist zu spät.
Das Jahr ist vorüber.
Und ich bin mir nicht sicher,
ob es draußen oder
in meinem Herzen kälter ist.
Und ich erliege deiner verführerischen eiskalten Gestalt.
Alexandra Kunze, Klasse 9c, J.-G.-Herder-Gymnasium Schneeberg